Don´t Touch, 2009
Wandarbeit
Stuttgarter Filmwinter
unfixierte Glimmer-Pigmente Bronze und Kupfer, Parfum auf Wand
200 x 600 cm
Johanna Smiateks Beschäftigung mit dem indirekten oder verstellten Blick erinnert an sogenannte Anamorphosen, perspektivisch konstruierte Deformationen, die die Betrachter zu exzentrischen, nicht frontalen Haltungen gegenüber dem Bild herausfordern. Aus diesem Problemkreis entwickelte sie auch ihre Arbeit Don´t touch von 2009 für den ‘Stuttgarter Filmwinter’. In eine Wandecke des Ausstellungsraums projizierte sie einen Schriftzug, der nur aus einem einzigen Blickpunkt unverzerrt wahrgenommen werden konnte. Diese optische Dimension des Werks steht im Spannungsverhältnis zur Materialität der Schrift, bestehend aus unfixierten Glimmer-Partikeln, die mit duftendem Parfum angereichert waren und sowohl die Verführungskunst als auch die Unnahbarkeit der Filmwelt assoziierten. Durch absichtliche oder unfreiwillige Berührungen der Wand verwischte das Bild während des Ausstellungszeitraums, wodurch die Zeitlichkeit von Film, Kunst und Wahrnehmung verhandelt wurde. (Zitat: Marc Wellmann)